In Hamburg steht auf der Alster noch immer die berühmte Alstertanne. Normalerweise wird der Weihnachtsbaum bereits Mitte Januar abgeräumt, aber wegen des Dauerfrostes war die Alster bekanntlich wochenlang zugefroren, so dass ein Abtransport bisher nicht möglich war. Im Hintergrund des Bildes ist gut zusehen ein Plakat mit der Aufschrift „Pop life“ – eine Austellung in der Hamburger Kunsthalle über berühmte Künstler wie Andy Warhol, Jeff Koons und Damien Hirst.
Alstertanne und Plakat mit Pop Life – Foto: Siefken
Pop Life vereint spektakuläre Werke einiger der bekanntesten Künstler der vergangenen Jahrzehnte. Andy Warhol, Jeff Koons, Damien Hirst und andere haben dabei eines gemeinsam: Sie haben sich bewusst auf die Massenmedien eingelassen und ihre Kunst ebenso wie ihr Image bewusst mit Blick auf eine durch und durch kommerzialisierte Gesellschaft inszeniert. Dabei nehmen sie wechselnde Rollen an, sei es als Galerist, Kunsthändler, Kurator, Fälscher, Auktionator oder Prominenter.
Am Beginn der Ausstellung steht Andy Warhol, der um 1968 damit begann, sich in seinen Werken selbst zu zitieren, der in Fernsehspots auftrat, das Promi-Magazin „Interview“ herausgab und sich mit den Reichen und Schönen, den Stars und Sternchen New Yorks umgab. Warhols berüchtigte Maxime, dass gute Geschäfte die beste Kunst seien, ist zum Credo für eine Vielzahl jüngerer Künstler geworden, angefangen bei Keith Haring über Jeff Koons, Martin Kippenberger und die Young British Artists bis zu Maurizio Cattelan, Damien Hirst und Takashi Murakami. Eine solch offene Vermischung von Kunst und Kommerz wird gemeinhin als „Verrat“ an den Idealen der modernen Kunst angesehen. Pop Life bietet nun nicht nur die Möglichkeit, dieser für den gegenwärtigen Zustand der Welt höchst charakteristischen Kommerzialisierung auf den Grund zu gehen. Sie zeigt auch, dass gerade im schonungslosen Umgang mit dem Thema herausragende Werke entstanden sind, die zwischen Affirmation und Kritik changieren.
Die Ausstellung Pop Life findet statt vom 12. Februar bis 9. Mai 2010 in der Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg.