Spreaken Deutch? Langenscheidt läutet die Furienzeit 2008 mit noch übleren Übelsetzungen ein
Würste der Hölle – Übelsetzungen – Neue Sprachpannen aus aller Welt. Mit Texten von Titus Arnu Langenscheidt Verlag. Fotos: Langescheidt KG
Die Urlaubszeit steht wieder vor der Tür. Zeit, sich schnell noch die passende Furienwohnung in Holland, ein idyllisches Plätzchen auf einer italienischen Schauderterrasse oder für den finanziellen Notstand einen spanischen Zanhartz zu suchen. Der Langenscheidt Verlag hat sich erneut die Devise „Zu Gast bei Freunden“ zu Herzen bzw. vor die Linse genommen und legt mit Würste der Hölle – Neue Sprachpannen aus aller Welt einmal mehr sympathisches Bildmaterial mit allerlei merkwürdigen Übersetzungsfehlern rund um den Globus vor. Garniert mit den witzig-erhellenden Kommentaren des SZ-Journalisten Titus Arnu, werden auch die Fotos in dieser Fortsetzung des erfolgreichen Bandes Übelsetzungen zu einem amüsanten Zeitvertreib.
Im Ausland warten die seltsamsten Dinge. Glücklicherweise gibt es bemühte Einheimische, die dem deutschsprachigen Urlauber seinen Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten wollen und auf die inländischen Gepflogenheiten mit hilfreichen Schildern hinweisen. Auf der traditionsreichen Insel Korsika ist beispielsweise ein einfacher Toilettengang ein philosophisches Unterfangen, denn Sie sollen dort „diese Toiletten in einem Sauberkeitsstand lassen, in dem Sie hätten, zu wünschen, sie zu finden, indem sie hineingehen.“ In Jesolo wiederum gibt es trotz der bekannten italienischen Vorliebe für gefiederte Genüsse strenge Gesetze, die beim Verzehr von Geflügel einzuhalten sind. Statt der kulinarischen Regel je größer, desto saftiger, gilt hier eher bescheidene Zurückhaltung, denn „es ist verboten, die Schwane zu futtern“.
Dennoch begegnet man nicht nur landestypischen Unterweisungen, sondern auch dem besorgten Umgang mit den ureigensten Ängsten. Der deutschen Panik vor Brotverlust wird in Dänemark immer ein offenes Ohr geschenkt, denn dort kann man, wenn man „mer als 10 Brötchen den nexten Morgen braucht, reinkommen und es erzählen.“ Es wird einem daraufhin therapeutisch Anteil nehmend versprochen, dass „den näxten Morgen Früstuck gepäct“ sein wird.
Letztes Jahr startete Langenscheidt mit den ersten Übelsetzungen in die Hauptsaison und präsentierte damit eine kleine, feine Auswahl gesammelter Urlaubsskurrilitäten. Auf den Aufruf zum Mitmachen folgte eine Flut von Einsendungen, die zeigte: Schlimmer geht’s immer! Getreu diesem Motto serviert der Fremdsprachenexperte mit Würste der Hölle den zweiten Gang feuriger Leckereien, infernaler Badesnacks und – ganz aktuell – diabolischer Chinglish-Happen aus dem Reich der Mitte. Manche werden Sprachpannen möglicherweise wiedererkennen, andere planen vielleicht gerade eine Reise an jene Orte und wieder andere erhalten eine Vorstellung davon, was sie in der großen weiten Welt erwartet. Alle sind aber dazu aufgerufen, jedwede heitere Ungereimtheit an den Langenscheidt Verlag zu senden unter: wb(at)langenscheidt.de Kennwort: „Übelsetzungen“, auf dass es noch viele so vergnügliche Sprachsouvenirs geben möge!
LANGENSCHEIDT WÜRSTE DER HÖLLE
Übelsetzungen – Neue Sprachpannen aus aller Welt –
128 Seiten – 12,5 x 18 cm – kartoniert –
ISBN 978-3-468-29850-9
EUR 9,95 (D), EUR 10,30 (A), sFr 18,20
Erscheinungstermin im Handel: Juni 2008
LANGENSCHEIDT VERLAG MÜNCHEN